Internistische Endokrinologie
Hormone und ihre Wirkung

Im internistischen Bereich behandeln wir Hormon- und Stoffwechselerkrankungen, insbesondere auch die „Volkskrankheiten“ Diabetes mellitus, Schilddrüsendysfunktionen, Adipositas und Osteoporose. Dabei arbeiten wir interdisziplinär und partnerschaftlich.

Unser internes endokrinologisches Speziallabor ermöglicht eine schnelle Klärung der Krankheitsursachen. Eine umfangreiche Konsiliartätigkeit sichert die rasche Ausarbeitung Ihres individuellen Therapieplans.

Damit Sie Ihre Erkrankung besser verarbeiten und bewältigen können, legen wir großen Wert auf eine umfassende Aufklärung, spezielle Patientenkurse und -schulungen.

Unsere internistischen Endokrinologen bieten Aufklärung, menschliche Unterstützung und Therapie nach aktuellsten wissenschaftlichen Erkenntnissen.


Hormon- und Stoffwechselerkrankungen

Schilddrüse

Die Schilddrüse ist der Motor des Stoffwechsels. Sie ist eine kleine Drüse, die vorne am Hals vor der Luftröhre liegt und Hormone produziert. In ihrer Funktion wird sie durch die Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) reguliert. Die Hirnanhangsdrüse produziert das sogenannte Thyroidea-stimulierende Hormon (TSH).

Übermäßig hohe Schilddrüsenhormonwerte führen zu einer Beschleunigung der Herz-, der Magen-Darm-Funktion und anderer stoffwechselaktiver Prozesse. Niedrige oder zu geringe Schilddrüsenhormonwerte verlangsamen den Stoffwechsel. Schilddrüsenerkrankungen sind relativ häufig. Wir unterscheiden zwischen Erkrankungen der Überfunktion (Hyperthyreose) und Unterfunktion (Hypothyreose). Zusätzlich kann eine vergrößerte, knotig oder entzündlich veränderte Schilddrüse auftreten. In seltenen Fällen ist Schilddrüsenkrebs die Ursache für einen Knoten der Schilddrüse.

Nach sorgfältiger Erfassung Ihrer Krankengeschichte messen wir die Größe Ihrer Schilddrüse und strukturelle Veränderungen über eine Ultraschalluntersuchung. Es folgt in der Regel eine Blutuntersuchung. Zur Abklärung unklarer Schilddrüsenknoten nehmen wir auch Feinnadelpunktionen vor.

Die Interpretation der Beschwerden und erhobenen Befunde führen uns zur Diagnose und sind entscheidend für eine Therapie. Natürlich berücksichtigen wir hierbei auch spezielle Lebenssituationen wie z. B. eine Schwangerschaft. Wir führen eine umfassende Abklärung Ihrer Schilddrüsenerkrankung durch und erarbeiten bei Bedarf eine individuelle medikamentöse Therapie für Sie.

Nebenschilddrüse

Unsere vier Nebenschilddrüsen liegen hinter der Schilddrüse und sind nur wenige Millimeter groß. Sie produzieren das Nebensebenschilddrüsenhormon (Parathormon) und sind damit wesentlich mitverantwortlich für die Aufrechterhaltung des Kalziumspiegels im Blut. Ein Mangel an Parathormon führt zu Kalziummangel, eine Überproduktion zu einem hohen Kalziumspiegel. Abweichungen im Kalziumspiegel können gravierende gesundheitliche Konsequenzen haben, die es zu vermeiden gilt.

Nach sorgfältiger Erfassung Ihrer Krankengeschichte grenzen wir bei einer körperlichen Untersuchung spezielle körperliche Veränderungen ein. Durch Blut- und Urinuntersuchungen überprüfen wir die Funktionstüchtigkeit Ihrer Nebenschilddrüse. Außerdem setzen wir in der Regel Ultraschall und ggf. ergänzende Untersuchungen ein.

Einige Störungen des Nebenschilddrüsenstoffwechsels können medikamentös behandelt werden. Häufig handelt es sich um eine dauerhafte Therapie, so dass auch Hormonkontrollen im Verlauf notwendig sind. Ausnahme ist der Primäre Hyperparathyreoidismus (Überfunktion der Nebenschilddrüse), der meist mit einem hohen Kalziumspiegel im Blut und weiteren spezifischen Veränderungen einhergeht. Eine Heilung ist nur durch die operative Entfernung der Nebenschilddrüse möglich.

Diabetes mellitus

Der Diabetes mellitus, auch „Zuckerkrankheit“ genannt, ist eine verbreitete Stoffwechselstörung, bei der die Zuckerspiegel im Blut erhöht sind, weil nicht ausreichend Insulin gebildet werden kann oder die Insulinsensibilität eingeschränkt ist. Typische Symptome sind vermehrter Durst, häufiges Wasserlassen (auch nachts) Gewichtsabnahme und Abgeschlagenheit.

Die Diagnose eines Diabetes mellitus wird gestellt, wenn:

  • ein Gelegenheits-Blutzucker ≥ 200 mg/dl liegt,
  • oder ein Blutzucker nüchtern ≥126 mg/dl liegt,
  • oder anhand eines Zuckerbelastungstestes ein Blutzucker nach 2 Stunden ≥ 200 mg/dl  nachgewiesen wird,
  • der HbA1c–Wert (Langzeitblutzucker-Wert) bei ≥ 6,5 % liegt.

Man unterscheidet einen Typ-1-Diabetes, der meist im Kindes- und Jugendalter auftritt, einen Typ-2-Diabetes, der sich bei Übergewicht und meist im fortgeschrittenen Alter manifestiert und seltenere weitere Diabetesformen.

Mit der Diagnose Diabetes mellitus gehen viele Fragen einher, auf die unsere Teams aus Diabetologen, Diabetesberatern und Ökotrophologen gemeinsam mit Ihnen Antworten finden.

Hypophyse

Die Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) ist das zentrale Steuerorgan für viele hormonelle Funktionen im Körper. Der Hypothalamus (Zwischenhirn) sendet der Hypophyse verschiedene hormonelle Botenstoffe. Die daraufhin von der Hypophyse ausgeschütteten Hormone wiederum regen Drüsen des Körpers (z.B. Schilddrüse oder Nebenniere) zur eigenständigen Hormonproduktion an. Hieraus entstehen ein komplexer Regelkreis und ein hormonelles Steuerungssystem. Ungleichgewichte in diesem System können zu verschiedensten Krankheitsbildern und Beschwerden führen.

Wir erfragen zunächst Ihre Beschwerden und Ihre Krankheitsgeschichte. Sofern sich nach einer speziellen körperlichen Untersuchung der Verdacht auf eine Hypophysenerkrankung bei Ihnen erhärtet hat, werden Blut- und Urinuntersuchungen durchgeführt. Über diese Tests klären wir, ob Hormonstimulationstests erforderlich sind. Auch eine bildgebende Untersuchung Ihrer Hypophyse ist möglicherweise sinnvoll.

Abhängig von der Ursache Ihrer Hypophysenerkrankung erstellen wir ein Behandlungskonzept. Hormonelle Mangelzustände der Hypophysenfunktion können wir in der Regel über eine Dauertherapie medikamentös ausgleichen. Auch Hypophysentumoren sind zum Teil medikamentös behandelbar. In einigen Fällen sind weiterführende Therapien (Operation, Strahlentherapie) notwendig, für die wir Sie in die entsprechenden Fachzentren überweisen.

Nebenniere

Die Nebenniere liegt mützenförmig oberhalb beider Nieren. Wenn die Nebenniere erkrankt, können sowohl eine vermehrte Hormonausschüttung als auch ein hormoneller Mangel auftreten. Eine Überproduktion von Hormonen kann sich durch einen erhöhten Blutdruck, Gewichtszunahme sowie zusätzliche Beschwerden wie eine vermehrte Wirkung von männlichen Hormonen ausdrücken. Erkrankungen des Nebennierenmarks führen insbesondere zu einer vermehrten Bildung der Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin. Eine Unterfunktion der Nebenniere (Nebenniereninsuffizienz) äußert sich in der Regel durch extreme Abgeschlagenheit, Antriebslosigkeit, Gewichtsabnahme, vermehrte Braunfärbung der Haut und niedrigen Blutdruck. Teilweise treten auch Bauchschmerzen auf.

Wir erfragen zunächst Ihre Beschwerden und Ihre Krankheitsgeschichte. Sofern sich nach einer speziellen körperlichen Untersuchung der Verdacht auf eine Nebennierenerkrankung bei Ihnen erhärtet hat, werden Blut- und Urinuntersuchungen durchgeführt. Ggfs. sind noch spezielle Hormontests erforderlich. Bei auffälligen Befunden ist meist eine bildgebende Untersuchung der Nebennieren (Ultraschall, Computertomographie oder Kernspintomographie, ggf. weitere Untersuchungen) erforderlich.

Wir beraten Sie nach Vorliegen des genauen Befundes individuell über eine eventuell notwendige Therapie. Hierbei umfasst die Therapie von Erkrankungen der Nebenniere sowohl medikamentöse als auch operative Behandlungsformen.

Adipositas

Übergewicht und Adipositas betreffen mittlerweile große Teile der Bevölkerung. Die gesundheitlichen Folgen betreffen jedoch zunächst den Einzelnen. Zu den Folgeerkrankungen der Adipositas gehören u.a. Typ-2-Diabetes mellitus, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Fettleber und Fettstoffwechselstörungen, orthopädische Probleme und Depressionen. Wir verfolgen daher einen individuellen Ansatz, was die Untersuchung der Ursachen, der Folgen und die Behandlung des Übergewichtes angeht. Das bedeutet, dass wir nach einer sorgfältigen Erhebung Ihrer Krankengeschichte und körperlichen Untersuchung spezielle und im Einzelfall unterschiedliche Hormon- und Stoffwechseluntersuchungen durchführen, um typische Auslöser des Übergewichtes zu erkennen. Dazu gehören z.B. Fehlfunktionen der Schilddrüse, der Nebenniere oder des Zuckerstoffwechsels. Basierend auf den Ergebnissen erfolgt eine individualisierte Therapieempfehlung und Beratung.

Unser Therapieansatz ist immer interdisziplinär und bezieht Änderungen Ihrer Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten sowie des Verhaltens ein. Unterstützende Medikamente und ggf. die Indikationsstellung und/oder Nachbehandlung chirurgischer Maßnahmen erweitern die Behandlungsmöglichkeiten.

Osteoporose

Millionen Menschen leiden an Osteoporose – einer Knochenerkrankung, bei der der Auf- und Abbauprozess des Skeletts aus dem Gleichgewicht geraten sind. Dadurch verliert der Knochen an Festigkeit und es kommt zu Knochenbrüchen. Mit einer Knochendichtemessung können wir hier schnell Klarheit schaffen.

Der Osteoporose kann man durch gezielte Maßnahmen vorbeugen, sie ist zudem medikamentös behandelbar und auch durch eine gezielte Ernährungsumstellung zumindest eindämmbar.


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