Schon gegen Ende des ersten Drittels der Schwangerschaft sind unsere Pränatalmediziner in der Lage, das Ungeborene differenziert zu beurteilen. Dabei kann das Risiko für das Vorliegen einer Fehlverteilung bestimmter Erbanlagen beim Kind (fetale Chromosomenstörung) abgeschätzt werden. Im sogenannten Ersttrimester-Screening ziehen sie dafür besondere Anzeichen im Ultraschall, biochemische Marker aus dem mütterlichen Blut und das mütterliche Alter heran.
Über eine Nackentransparenzmessung (auch NT genannt), die Darstellung des Nasenbeines und die Beurteilung der Blutflussmuster im Ductus venosus und an den Trikuspidalklappen können etwa 96% aller Schwangerschaften mit einer Trisomie 21 erkannt werden. Auch das Risiko für das Vorliegen einer Trisomie 13 und 18 kann so berechnet werden.
Das Ersttrimester-Screening stellt eine Risikobeurteilung dar, die keine absolute Gewissheit geben kann. Wenn sich hier eine normale Entwicklung des Kindes mit normalen biochemischen Parametern zeigt, kann auf ein niedriges Risiko für eine Chromosomenstörung geschlossen werden. Die Höhe des verbleibenden Risikos wird anhand von statistischen Berechnungen genau angegeben. Sollte die Untersuchung ergeben, dass bei Ihrem Kind ein erhöhtes Risiko für das Vorliegen einer Chromosomenstörung besteht, oder falls eine Chromosomenstörung mit absoluter Sicherheit ausgeschlossen werden soll, schafft eine Mutterkuchenpunktion (Chorionzottenbiopsie) oder eine Fruchtwasserpunktion (Amniozentese) Klarheit.
Viel häufiger als Fehlverteilungen des Erbgutes kommen Fehlbildungen vor. Auch viele dieser Fehlbildungen können im Rahmen der Untersuchungen ausgeschlossen werden. Über 80% der angeborenen Herzfehler können schon im Rahmen dieser frühen Untersuchung erkannt werden.
Zu den Möglichkeiten und den Risiken der Untersuchungen unter Berücksichtigung Ihrer persönlichen Situation beraten unsere Pränatalmediziner Sie gerne.